Unter Wasser scheinen neugeborene Babys ganz in ihrem Element zu sein. Kein Wunder, haben sie doch die ersten neun Monate ihrer Entwicklung in der wassergefüllten Fruchtblase im Mutterleib verbracht. Aus dieser Zeit stammt auch der sogenannte Tauchreflex: Er hat verhindert, dass Wasser in die Lunge des Embryos gelangt ist.
Wieder auf null
Dieser Mechanismus funktioniert auch noch nach der Geburt: Sobald das Gesicht des Säuglings untertaucht, registrieren feine Nervenenden in der Haut das Wasser. Sofort senden diese Rezeptoren ein Signal zum Kehlkopf, damit die Luftröhre verschlossen wird. Die Stimmbänder pressen sich aneinander und bilden eine wasserdichte Barriere. Erst wenn die Hautrezeptoren wieder Luft spüren, wird der Tauchreflex aufgehoben – und das Baby kann wieder atmen. Nach dem vierten Lebensmonat verliert das Baby diesen angeborenen Reflex. Danach muss es erst wieder neu lernen, was es bis dahin unbewusst konnte: schwimmen und tauchen.