Habe ich Mundgeruch? Nichts ist unangenehmer, als seinem Gesprächspartner schlechten Atem ins Gesicht zu hauchen. Oftmals merkt man davon selbst gar nichts. Woran liegt das?
Der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) zufolge leiden etwa 25 Prozent der Menschen in Deutschland an Mundgeruch. Schlechter Atem ist nicht nur für den Betroffenen selbst unangenehm, sondern vor allem auch für seine Mitmenschen. Das Problem dabei: Es ist so gut wie unmöglich, den Geruch des eigenen Mundes wahrzunehmen und außenstehenden Personen fällt es oft schwer, den Betroffenen darauf anzusprechen.
Wie kommt es, dass wir selbst gar nicht merken, dass wir schlecht riechen? Der Mund ist mit dem Nasenraum verbunden. Dadurch sind wir ständig unserem eigenen Mundgeruch ausgesetzt, was zu einem Gewöhnungseffekt führt, auch Adaption genannt. Diesen Effekt kann man auch an Rauchern verdeutlichen: Sie nehmen den Zigarettenduft an ihren Klamotten irgendwann nicht mehr wahr, wohingegen einem Nichtraucher der Geruch sofort auffallen wird.
Das kann dagegen helfen
Können wir trotzdem etwas dagegen tun? Es gibt zumindest Möglichkeiten, zu testen, ob der Atem schlecht ist. Mit der Hilfe eines Wattestäbchens oder eines Teelöffels kann man etwas Belag des Zungenrückens abtragen und daran riechen. Auch das Reiben eines Löschblatts oder eines Kaffeefilters an der Zunge ermöglicht, den Geruch einzuschätzen. Wer eine Plastiktüte zur Hand hat, kann auch hineinpusten und dann daran riechen. Ganz Mutige können auch einfach eine andere Person um ihre Ehrlichkeit bitten.
Mundgeruch kann verschiedene Ursachen haben, wie Alkohol oder knoblauchhaltiges und fettiges Essen. Schon kleine Hausmittelchen wie ein Löffel weißer Jogurt, heiße Zitrone oder Petersilie können Magendämpfen den Kampf ansagen. Allerdings kann andauernder Mundgeruch auch ein Hinweis auf mangelnde Mundhygiene, Zahnfleischentzündungen oder ernsthaftere Erkrankungen wie beispielsweise Reflux, Diabetes oder einer Mandelentzündung sein. Auch Faktoren wie Stress oder die Einnahme von Medikamenten können dazu beitragen. In solchen Fällen sollte man die Hilfe eines Hals-Nasen-Ohren (HNO)-Arztes beanspruchen.