Ein Tattoo ist etwas für die Ewigkeit – leider auch Jungendsünden und Namen von Ex-Partnern. Doch wie kann die Farbe bleiben, wenn sich doch die Haut regelmäßig erneuert? Und was bedeutet das für die Tattooentfernung?
Ein Liebesbeweis, ein tiefgründiger Spruch oder einfach nur eine schöne Zeichnung – warum jemand ein Tattoo haben will und welches Motiv, ist sehr unterschiedlich. Die wasserfeste Farbe stechen Tätowierer unter die Haut, genauer: in die Dermis, die mittlere Hautschicht. Aber wie kann die Farbe für immer bestehen bleiben, obwohl sich die Haut alle vier Wochen erneuert. Erst vor Kurzem wurde das Rätsel gelöst: Französische Biologen fanden heraus, dass es mit unseren Fresszellen, auch Makrophagen genannt, zusammenhängt. Diese Zellen sind wichtig für das Immunsystem, sie verschlingen abgestorbene Zellen, Krankheitserreger sowie andere Fremdkörper – einschließlich der gestochenen Farbe. Da die Farbpigmente aber zu groß und schwer auflösbar sind, können die Makrophagen sie nicht verdauen und so bleiben sie im Inneren der Fresszelle erhalten. Wenn der Makrophage stirbt, wird er von einer neuen Fresszelle verspeist, die am selben Ort verbleibt – dadurch nimmt der neue Makrophage die Farbe in sich auf. So geht die Tätowierung trotz Zellerneuerung nie verloren.
Neue Erkenntnisse zur Entfernung?
Wer sein Tattoo gar nicht mehr sehen möchte, kann es entfernen lassen. Derzeit gilt die Laserbehandlung als effektivste und sanfteste Methode, obwohl sie nicht ohne Nebenwirkungen ist. Bei der Behandlung erhitzt ein Lasterstrahl die Farbpartikel, die dadurch in kleinere Teilchen zerfallen. So wird bei mehreren Behandlungsterminen verfahren, bis die Farbpigmente klein genug sind und die Makrophagen sie abbauen können. Helfen die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse für eine einfachere Beseitigung?
Die Forscher glauben, dass Medikamente, welche die Fresszellen mit den eingeschlossenen Farbpartikeln angreifen und zerstören, in Zukunft die Tattooentfernung erleichtern. Doch dafür gibt es allerdings noch keine Belege. Es bleibt also abzuwarten, ob diese Methode eine Alternative zur Lasertherapie wird.