Frisch duftende Brötchen, eine Portion Spaghetti und zum Nachtisch Kuchen – was für die meisten alltäglich ist, ist für einige tabu. Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit bekommen von diesen Lebensmitteln Bauchschmerzen und Durchfall. Doch was genau ist eine Zöliakie und was hilft dagegen?
Gluten ist ein Klebeeiweiß, das unter anderem in den Getreidesorten Weizen, Roggen, Dinkel und Gerste vorkommt. Bei einer Zöliakie handelt es sich um eine chronische Erkrankung des Dünndarms. Das Immunsystem stuft das harmlose Gluten als gefährlich ein und reagiert über. Und auch ein körpereigenes Enzym, was bei gesunden Menschen Gluten spaltet, befeuert bei den Betroffenen die Abwehrkräfte.
Die Folge: Die Darmschleimhaut entzündet sich und die Zotten bilden sich zurück. Dadurch verringert sich die Oberfläche des Dünndarms und der Körper kann Nährstoffe nicht mehr so gut aufnehmen. Die Krankheit weist sowohl Eigenschaften einer Allergie, als auch einer Autoimmunerkrankung auf. Die klassischen Symptome sind Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen. Indirekte Beschwerden infolge eines Nährstoffmangels können unter anderem Blutarmut, Hautauschlag oder Knochenschwund sein.
Neuer Trend: Glutenfreie Ernährung
Experten schätzen, dass in Deutschland circa jeder 100. davon betroffen ist. Doch nicht bei allen zeigen sich die typischen Symptome. Eine sichere Diagnose kann nur der Arzt stellen, wichtig ist die Abgrenzung zur Weizenallergie und Weizensensibilität. Der Arzt kann bei einer Zöliakie bestimmte Antikörper im Blut nachweisen. Eine sichere Diagnose Bedarf einer zusätzlichen Magen-Darmspiegelung.
Zurzeit ist die einzige Therapie ein lebenslanger Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel. Inzwischen gibt es nicht nur in Reformhäusern, sondern auch in vielen Supermärkten glutenfreies Brot, Nudeln und Gebäck. Selbst viele gesunde Menschen greifen zu diesen Produkten, da sie diese als gesünder einschätzen. Dabei schadet uns Gluten normalerweise nicht. Was eine Glutenunverträglichkeit genau auslöst, ist noch nicht vollends erforscht. Erbliche Faktoren spielen laut aktueller Forschung eine entscheidende Rolle, Umweltfaktoren sollen ebenfalls die Krankheit begünstigen.