Beim Kirschen essen passiert es schnell: Kurz mal nicht aufgepasst und schon ist der Kern verschluckt. Viele Kinder denken, dass ein Baum aus ihnen heraus wachsen würde, doch was passiert wirklich in unserem Körper?
Die beruhigende Nachricht ist: Wir müssen uns keine Sorgen machen zu einem lebendigen Obstbaum zu werden. Jedoch ist es auch nicht ganz ungefährlich, einen Kern zu herunter zu schlucken.
Die größte Gefahr ist, wenn man sich am Kern verschluckt, ist plötzlich keine Luft mehr zubekommen. Gerät ein Fremdkörper aus Versehen in die Luftröhre, husten wir normalerweise, um ihn loszuwerden. Reicht das nicht aus, droht Erstickungsgefahr. In einem solchen Fall muss sofort gehandelt werden. Meist helfen ein paar Schläge auf den Rücken. Erwachsene können kleinen Kindern behilflich sein, indem sie sie an den Füßen greifen und kopfüber baumeln lassen. Meist spucken die Kleinen den Störenfried dann ganz von alleine wieder aus. Hilft keine dieser Maßnahme, sollte schnell ein Notarzt alarmiert werden.
Rutscht der Kern durch die Speiseröhre, geht meist keine größere Bedrohung von ihm aus. Nach kurzer Zeit wird er unverdaut wieder ausgeschieden. Allerdings ist es möglich, dass er an einer Engstelle des Darms hängen bleibt. Vor allem Krankheiten oder Operationen wie eine Darmstenose oder eine entstandene Narbe lösen eine solche Verengung aus. Wird beispielsweise ein Pfirsichkern verschluckt, ist es möglich, dass er stecken bleibt und im schlimmsten Fall einen Darmverschluss herbeiführt. Jedoch verlassen selbst größere Dinge den Körper meist problemlos.
Giftiger Pflanzenstoff
Die Kerne mancher Obstsorten, wie die von Kirschen, Aprikosen oder Pfirsiche, enthalten Amygdalin. Dieser Pflanzeninhaltsstoff wird von unserem Körper in Blausäure umgewandelt, welche den Sauerstofftransport unserer Zellen blockiert und im schlimmsten Fall zum Tod führt. Allerdings sind ein, zwei Kirschkerne unbedenklich – zumal man sie zerkauen muss, damit der Giftstoff in den Körper gelangt.