Wen ärgert es nicht: Immer, wenn man einen Brief verschicken möchte, sind keine Briefmarken zur Hand. Doch was passiert eigentlich, wenn man die Adresse des Empfängers mit der des Senders vertauscht – kommt der unfrankierte Brief dann kostenlos bei der richtigen Person an?
Heinz Hübler möchte in unserem fiktiven Beispiel einen Brief an Max Mustermann schicken, ohne Porto dafür zu bezahlen. Seine Idee: Er vertauscht Empfänger und Absender, schreibt sich also selbst in die Empfänger-Adresse und Max Mustermann in die Absender-Adresse. Da es bei der Post gängig ist, dass sie unfrankierte Briefe an den Absender zurückschickt, hofft er darauf, dass auf diese Weise der Brief bei Max Mustermann ankommt. Doch so einfach funktioniert das nicht.
- Der Brief wird an den Absender zurück geschickt, in unserem Beispiel an Max Mustermann – dann wäre der Trick von Heinz Hübler scheinbar aufgegangen. Warum scheinbar? Dazu später mehr.
- Die Post verweigert die Annahme. Das geht allerdings nicht, wenn der Brief im Postkasten liegt – wegschmeißen darf sie die Sendung nicht. In diesem Fall treten entweder Regelung eins oder drei in Kraft.
- Der Brief wird an die Empfängeradresse übermittelt. Dieser muss dann jedoch ein Nachporto zahlen. Heinz Hübler hätte dann nicht nur seinen eigenen Brief wieder in der Hand – er müsste dafür auch noch draufzahlen. Angenommen Hübler ist doppelt dreist und verweigert die Zahlung, dann muss der Absender die Schuld begleichen. Dann wären wir wieder bei Szenario 1.