95 Prozent Wasser
Gerade bei den derzeitigen Temperaturen ist die Wassermelone ein idealer Snack und durch seinen hohen Wassergehalt ein schmackhafter Durstlöscher. Aber wer möchte schon das fußballgroße Obst, das bis zu 20 Kilogramm wiegen kann, quer durch den Supermarkt und danach auch noch nach Hause schleppen? Die Lösung: selbst anbauen! Wir zeigen, wie es geht.
Tropisches Klima
Wassermelonen stammen eigentlich aus dem tropischen Westafrika. Mittlerweile werden sie aber auch in gemäßigten Klimazonen, beispielsweise in der Türkei oder Spanien, angebaut. Sie lieben warme Regionen – dort wachsen und gedeihen sie am besten. Doch auch hierzulande ist es möglich, sich seine eigene Frucht heranzuzüchten.
Hybridmelonen eignen sich nicht so gut
Zunächst einmal muss das Saatgut für die Anzucht her. Man kann verschiedene Sorten von Melonenkernen im Fachhandel für Gartenbedarf und im Internet erwerben oder natürlich auch die Samen aus gekauften Wassermelonen verwenden. Allerdings sind die meisten Früchte aus dem Supermarkt Hybridsorten. Diese lassen sich zwar ebenso anbauen, allerdings verlieren sie ihre angezüchteten positiven Eigenschaften und man weiß vorher nicht, welche Merkmale die neue Frucht haben wird.
Kerne aufheben
Hierzulande kann man von Mai bis September Wassermelonen im Supermarkt kaufen. Sie stammen in der Regel aus Spanien, der Türkei, Ungarn und Italien. Wer seine eigenen Kerne sammeln möchte, entnimmt sie einfach der Frucht, wäscht sie ab, lässt sie trocknen und bewahrt sie bis zur Aussaat im nächsten Jahr auf. Wichtig: Die Kerne müssen trocken lagern, da sie sehr schnell schimmeln und dann unbrauchbar werden.
Samen zum Keimen bringen
Ab Mitte April geht es darum, die Pflanzen rechtzeitig vorzuziehen. Dazu sät man die Kerne in kleine Töpfe und stellt sie auf eine sonnige Fensterbank oder in ein Gewächshaus. Kleiner Tipp: Die Erde mit lauwarmem Wasser angießen und mit einer Frischhaltefolie umspannen. Eine Styroporplatte unter den Töpfen dient dazu, dass der Boden der Gefäße nicht erkaltet.
Viel Wasser, aber nicht zu viel!
Nach etwa zehn Tagen sprießen die Keimlinge, dann ist der Zeitpunkt gekommen, die Folie zu entfernen. Von nun an heißt es: gießen, gießen, gießen. Dabei unbedingt vermeiden, dass Staunässe entsteht.
Im Topf oder Garten anbauen
Vier Wochen nach der Aussaat, also ab Mitte Mai, kann man damit beginnen, die kleinen Pflanzen in den Garten umzusiedeln. Auch ein Wintergarten, der wie ein Gewächshaus fungiert, ist gut geeignet. Ein Standort mit viel Sonne und wenig Wind ist der perfekte Platz. Die Pflänzchen sollten einen Abstand von circa 100 Zentimeter haben. Mithilfe einer Rankhilfe wachsen die Melonenpflanzen einfach in die Höhe, ansonsten wuchern sie in die Breite.
Im Zweifel selbst Biene spielen
Die Melonen brauchen regelmäßig Wasser (Achtung: Staunässe vermeiden), lauwarmes Regenwasser ist optimal für sie. Wer seine Melonen im Gewächshaus oder im Wintergarten heranzüchtet, sollte die Glastüren öffnen, damit Bienen die Melonenblüten bestäuben können. Alternativ kann man auch einen kleinen Pinsel zur Hand nehmen und die Blüten selbst bestäuben, indem man sie betupft und die Pollen überträgt.
Behutsam pflegen
Sobald Melonenfrüchte wachsen, sollten diese auf keinen Fall auf dem Boden aufliegen, weil sie sonst schimmeln könnten. Weiche Styroporplatten dienen als Schutz vor Fäule.
Der Klopftest
Die Frucht ist reif, wenn die Blätter verwelken. Ein weiterer Trick ist, mit dem Finger auf die Melone zu klopfen. Ein tiefer Ton verrät, dass der große Moment gekommen ist, die Melone zu ernten. Dazu schneidet man sie mit einem Messer ab. Ein paar Zentimeter vom Stängel dürfen an der Melone bleiben, das macht sie länger haltbar.