Anderer Schlafrhythmus an Arbeitstagen
In einer Studie untersuchten die Forscher die Schlafgewohnheiten von 447 Probanden mit Hilfe von Geräten, die den Schlafrhythmus aufzeichneten und analysierten. Dabei stellte sich heraus, dass 85 Prozent der Teilnehmer an arbeitsfreien Tagen andere Schlafgewohnheiten hatten als an Arbeitstagen.
Gesundheitliche Beeinträchtigungen
Und das nicht ohne Folgen für die Gesundheit: So stellte sich heraus, dass unregelmäßiger Schlaf die Cholesterinwerte verschlechtert und das Insulinniveau ansteigen lässt. Letzteres erhöht beispielsweise das Risiko für Diabetes und Herzerkrankungen.
Gesundheitszustand untersuchen lassen
Wer permanent müde ist und das Gefühl hat, mehr als neun Stunden Schlaf pro Tag zu brauchen, sollte am besten einen Arzt konsultieren und sich durchchecken lassen. Auf diese Weise lassen sich die Ursachen dafür vielleicht finden und beheben.
Krankheiten als Ursache
Woran liegt es, dass jemand, der pro Tag mehr als neun Stunden schläft ein höheres Sterberisiko hat? Eine mögliche Erklärung sehen die Forscher eher in dem Ursprung als in der Folge: Das hohe Schlafbedürfnis könne ein Hinweis auf bisher nicht entdeckte Krankheiten sein – wie etwa einer Depression oder eines Erschöpfungssyndroms.
Richtiges Schlafen ist schwer umzusetzen
Aber es ist wohl nicht so leicht, es richtig zu machen: Zu viel Schlaf kann auf eine schlechte Gesundheit hindeuten, zu wenig Schlaf ist ungesund und unregelmäßig schlafen ebenso. Die Wissenschaftler aus Pittsburgh wollen ihre Ergebnisse nun auf jeden Fall noch untermauern. Denn wenn die Gesundheit von falschem Schlafverhalten derartig beeinträchtigt wird, müssten vielleicht die Arbeitszeiten überdacht werden. Als optimale Schlafdauer gelten durchschnittlich 7,5 Stunden, auch wenn das individuelle Schlafbedürfnis unterschiedlich sein kann. Laut Schlafforscher Jürgen Zulley ist das wichtigste Kriterium für genug Schlaf, dass man sich tagsüber frisch und ausgeruht fühlt.
Risikoverhalten verkürzt das Leben
Am lebensbedrohlichsten war die Kombination von Risikoverhalten in allen Kategorien. Wer die negativen Verhaltensweisen Rauchen, hohen Alkoholkonsum, schlechte Ernährung, wenig Bewegung, ungesunde Schlafgewohnheiten und langes Sitzen gleichzeitig ausführte, erhöhte damit die Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten Jahre zu sterben, um das Fünffache.
Studie zu Lebensgewohnheiten
Zu diesem Ergebnis kamen Fachleute der Universität von Sydney, als sie die Gesundheits- und Sterbedaten von 230.000 Australiern auswerteten, die sechs Jahre zuvor einen Fragenbogen zu ihren Lebensgewohnheiten ausgefüllt hatten. Die Teilnehmer beantworteten darin Fragen über sechs gesundheitsbeeinflussende Verhaltensweisen - darunter Rauchen, Alkoholkonsum, Ernährung, körperliche Aktivität, Schlafgewohnheiten und Dauer des Sitzens.
Zu viel Schlaf ist ungesund
Wie Forscher herausgefunden haben, sollen mehr als neun Stunden Schlaf pro Nacht ein ernstzunehmendes Risiko für die Gesundheit sein. In der Kombination mit Bewegungsmangel und langem täglichen Sitzen erhöhe dies sogar die Gefahr, früh zu sterben – und zwar um bis zu 30 Prozent.
So gefährlich wie Alkohol und Zigaretten?
Das wohl überraschendste Ergebnis der Studie: Zu viel Schlaf ist in der Kombination mit zu wenig Bewegung und langem Sitzen fast genauso tödlich, wie die Kombination von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum. Ist es also tödlich, wenn man nach einem langen Bürotag vor dem Fernseher versackt und dann direkt ins Bett geht?
Keine Zeit zu schlafen?
Aber auch Kurzschläfer sollten vorsichtig sein: Weniger als sieben Stunden pro Nacht zu schlafen erhöht ebenfalls die Wahrscheinlichkeit, früher zu sterben. Ein Problem, das viele Berufstätige und vor allem Schichtarbeiter häufig haben.
Lässt sich Schlaf nachholen?
Das Schlafdefizit, das sich während der Arbeitswoche ansammelt, gleichen viele Menschen am Wochenende aus, indem sie ausschlafen. Doch auch das ist alles andere als gesund, wie Wissenschaftler an der Universität von Pittsburgh kürzlich herausfanden…
Figurprobleme?
Für Menschen, die mit ihrer Figur unzufrieden sind ist das Studienergebnis ebenfalls interessant: Wer unregelmäßig schläft, neigt zu einem breiteren Taillenumfang. Dementsprechend könnte so manche Diät mit anderen Schlafgewohnheiten vielleicht überflüssig werden.