Der Versuch: Wie geht die Generation X mit WhatsApp um?
In der Studie wollten die Forscher herausfinden, wie sich WhatsApp auf Beziehungen der Generation X auswirkt, die zwischen Anfang der 1960er-Jahre und Ende der 1970er-Jahre geboren wurde. Die Autoren und Autorinnen der Studie bezeichnen Angehörige der Generation X als „digitale Immigranten“, da sich diese erst relativ spät in ihrem Leben in die digitale Welt integrieren mussten.
Hierbei befragten die Forscherinnen und Forscher 18 Ehepaare im Alter zwischen 35 und 50, die mindestens 5 Jahre lang zusammen waren. Nach der Analyse der Aussagen unterteilten die Wissenschaftler die Probanden dabei in drei Streiter-Typen:
- Die Vermeider: Dieser Streit-Typ geht Streit aus dem Weg.
- Die Emotionalen: Dieser Streit-Typ lässt sich von seinen Gefühlen mitreißen und neigt zum Überreagieren.
- Die Rationalen: Dieser Streit-Typ bemüht sich, bei Konflikten den Standpunkt ihres Partners nachzuvollziehen.
Das Ergebnis der Studie
- Die Vermeider ignorierten die Nachrichten des Partners.
- Die Emotionalen sendeten eine Flut an Textnachrichten an den Partner. Gehörten beide Partner zu dem Typ Emotionale, befeuerten sie sich gegenseitig, um ihrem Ärger Luft zu machen.
- Die Rationalen nahmen sich Zeit, die Nachrichten ihres Partners mehrmals zu lesen, um dessen Standpunkt besser nachvollziehen zu können.
WhatsApp ist ein effektiver Kanal zum Streiten – doch Streit schlichten müssen die Ehepaare selbst
Die Forscherinnen und Forscher kamen zum dem folgenden Schluss: Einerseits spiegele das Verhalten der Ehepaare auf WhatsApp deren Verhalten im echten Leben wider. Andererseits könne WhatsApp ein effektiver Kanal sein, um einerseits Streitigkeiten auszutragen und andererseits Streit zu schlichten.
Ebenso bestätige die Studie eine anerkannte Theorie des Wissenschaftlers Dr. John Gottman: Die Fähigkeit, zu streiten, ist eine Grundlage für eine gesunde Beziehung. Zudem hatten die Forscherinnen und Forscher unter Mitgliedern der Generation X die Auffassung festgestellt, dass Kommunikation von Angesicht zu Angesicht der digitalen Kommunikation immer vorzuziehen ist. Diese Einschätzung konnten sie nun mit dieser Studie widerlegen.