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Wie entstehen Oasen?

Foto: Envato / Galyna_Andrushko

Wie entstehen Oasen?

Wüsten wirken auf den Besucher wie lebensfeindliche Einöden. Doch wo genügend Wasser vorhanden ist, entstehen Oasen – und hier blüht das Leben.

Vom kleinen Teich, der mit Dattelpalmen umstanden ist, bis hin zu ganzen Städten mit Landwirtschaft und Industrie reicht das Spektrum. Der Begriff „Oase“ stammt aus dem Griechischen: „Oasis“ bedeutet „Wasserstelle“.

Relikte aus der Eiszeit

Man unterscheidet Flussoasen, Quelloasen und Grundwasseroasen. In der Sahara – der größten Wüste der Erde – finden sich überwiegend Grundwasseroasen. Sie liegen dort, wo der Grundwasserspiegel nahe an die Erdoberfläche heranreicht. Regenwasser ist hier zwar ein knappes Gut, doch vor allem der algerische Teil der Sahara ist reich an fossilem Grundwasser. Eingeschlossen zwischen kilometerdicken Gesteinsschichten befindet sich eine Art unterirdisches Meer. Es stammt aus Zeiten, in denen noch ein feuchtes Klima in der Wüste herrschte. Zuletzt füllte die Eiszeit vor etwa 25.000 bis 10.000 Jahren diesen Speicher auf.

Das fossile Grundwasser kann auf verschiedene Arten an die Oberfläche gelangen. Eine Möglichkeit ist der artesische Brunnen: Hier liegt das Wasser muldenförmig zwischen zwei wasserundurchlässigen Gesteinsschichten. Bohrt man ein Loch an einer Stelle, die tiefer als der Zufluss liegt, entsteht ein Überdruck. Dieser treibt das Wasser selbstständig nach oben.

Anbauprojekte in Oasen sind umstritten

In einigen Regionen wird dieses kostbare Grundwasser durch moderne Bewässerungstechniken gefördert, um landwirtschaftliche Flächen zu bewirtschaften. Solche Projekte ermöglichen zwar den Anbau von Getreide und Obst mitten in der Wüste, belasten aber die empfindlichen Wasserreserven erheblich. Die traditionelle Lebensweise vieler Wüstenbewohner, die sich über Jahrhunderte an die natürlichen Ressourcen angepasst hat, gerät dadurch unter Druck.

Gleichzeitig gibt es Bestrebungen, nachhaltigere Methoden zur Nutzung der Wasserressourcen zu entwickeln. Solarbetriebene Entsalzungsanlagen oder innovative Bewässerungssysteme könnten langfristig helfen, den Wasserverbrauch zu reduzieren. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, das empfindliche Gleichgewicht der Oasen zu bewahren und gleichzeitig den steigenden Bedarf an Wasser und Anbauflächen zu decken.

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