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Wie entsteht ein Hexenschuss?

Foto: Imago / Paul von Stroheim

Wie entsteht ein Hexenschuss?

Viele von uns kennen den stechenden Schmerz im Kreuz beim Heben einer schweren Kiste. Was passiert, wenn uns der Hexenschuss mit voller Wucht niederstreckt?

Viele von uns kennen ihn: Den stechenden Schmerz im Kreuz beim Heben einer schweren Kiste. Sich wieder aufzurichten scheint von einer Sekunde zur nächsten unmöglich. Aber was passiert genau, wenn uns der Hexenschuss mit voller Wucht niederstreckt?

Unsere Wirbelsäule ist tagtäglich großen Belastungen ausgesetzt. Hohe Absätze bei Damenschuhen, eine gekrümmte Haltung am Arbeitsplatz und falsche Matratzen führen zu Fehlbelastungen der Wirbelsäule. Im Laufe der Zeit treten deshalb bei jedem Menschen Verschleißerscheinungen auf. Besonders die Bandscheiben in unserer Wirbelsäule sind betroffen.

Begriff stammt aus dem Mittelalter

Die Bandscheiben sitzen zwischen jeweils zwei Wirbeln und puffern alle Stöße und Erschütterungen ab. Ihr weicher Kern ist von einem Ring aus festen Fasern umschlossen. Mit den Jahren wird der Ring brüchig, und der Kern erhält mehr Bewegungsfreiheit. Bewegen wir uns jetzt ruckartig oder falsch, rutscht die Bandscheibe ein wenig aus ihrer Position, und die Wirbel kippen leicht gegeneinander. Nervenfasern, vor allem im Verlauf des Ischiasnervs, die mit der Rückenmuskulatur verbunden sind, reagieren auf die Kippbewegung.

Durch Nervenimpulse kommt es zur Verkrampfung der Muskulatur und Schmerz: Der Schuss einer Hexe, dachte man im Mittelalter. Um den Schmerz zu lindern, hilft es im ersten Moment am besten, sich flach hinzulegen; dann mit einem Kissen eine hohe Stufe bauen und die Beine drauflegen. Eine aufrechte Haltung, regelmäßige Rückengymnastik oder Schwimmen sind die besten Maßnahmen, um dem Hexenschuss vorzubeugen.

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