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Wie funktioniert eine barrierefrei gestaltete Internetseite?

Seit Ende letzten Jahrhunderts ist das Thema „barrierefrei" mehr und mehr ins Bewusstsein gerückt. Dabei denken die meisten zuerst an Rampen an Gebäuden oder passend konstruierte Aufzüge. Viel weniger im Blickpunkt, aber wenn es um Inklusion geht für den heutigen Alltag mindestens genauso wichtig, ist die Barrierefreiheit von Internetseiten.

Seit Ende letzten Jahrhunderts ist das Thema „barrierefrei” mehr und mehr ins Bewusstsein gerückt. Dabei denken die meisten zuerst an Rampen an Gebäuden oder passend konstruierte Aufzüge.

Dieser Aspekt der Barrierefreiheit ist sehr wichtig, erlaubt er doch Alten wie Jungen, Kinderwagenschiebenden genauso wie FußgängerInnen oder RollstuhlfahrerInnen, schlicht allen Menschen in gleicher Weise den Zugang zu Ämtern, Geschäften, Wohnungen oder Freizeiteinrichtungen. Viel weniger im Blickpunkt, aber wenn es um Inklusion geht für den heutigen Alltag mindestens genauso wichtig, ist die Barrierefreiheit von Internetseiten.

Das Internet spielt heutzutage eine wesentliche Rolle, wenn man sich über Dinge informieren möchte. Es spielt eine fast noch größere Rolle, wenn es um soziale Beziehungen geht: Facebook, Twitter & Co., aber auch die Seiten von Vereinen oder Interessensgruppen spielen eine wesentliche Rolle für das Zusammentreffen von Menschen.

Nicht vergessen darf man das Internet als Marktplatz: Hier kaufen Menschen all die Dinge, die sie brauchen, hier werden Verträge geschlossen und all die Dinge abgewickelt, die zur Waren- und Dienstleistungsverteilung dazugehören, von der Lieferbenachrichtigung bis zur Reklamationsabwicklung.

Ein barrierefreier Internetauftritt ist heutzutage Pflicht

Ist eine Internetseite barrierefrei gestaltet und programmiert, erreicht man mehr Interessierte, mehr Kaufwillige, macht mehr User zufriedener, erhöht die Reichweite, treibt allgemein die digitale Teilhabe voran. Es ist also essentiell, dass möglichst viele Menschen nicht nur Zugriff zum Internet haben, sondern dass die einzelnen Seiten, Auftritte, Angebote so gestaltet sind, dass sie auch von Menschen mit Beeinträchtigungen genutzt werden können. Für die Barrierefreiheit im Internet ist also eine andere Art von Rampen einzubauen.

Das kann sogar sehr ansprechend sein, wenn man es von Beginn an einplant, wie viele Seiten der öffentlichen Verwaltung beweisen. Hier wird regelmäßig gelungenes Webdesign barrierefrei und funktional umgesetzt, sodass es auch eine ästhetische Freude ist, die Seiten zu besuchen. 

Moderne Browser erlauben bereits, die Anzeigegröße zu verändern. Es gibt spezielle Software, die die Texte einer Seite vorlesen können. Diese Möglichkeiten helfen Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. Auch eine Braille-Zeile, ein technisches Gerät, das Blindenschrift ausgibt, kann hier sehr nützlich sein. Das alles hilft aber nicht, wenn die besuchte Internetseite nicht wenigstens in Grundzügen passend vorbereitet ist.

Auch die grundlegende Struktur der Website muss stimmen

Dies umfasst eine knappe Beschreibung der Bilder – der sog. ALT-Text – und eine sinnvolle Bedienerführung. Alle nötigen Elemente sollen per Tastatur erreichbar sein. Dabei sollte man daran denken, dass auch eine Menüstruktur mit vielen Unterpunkten vorgelesen werden muss: Je mehr Punkte, desto schwieriger die Orientierung auf der Seite und desto schwieriger auch die Bedienung.

Auch leichte Lesbarkeit von Texten und Menüs ist Pflicht: Dunkelgraue Schrift auf hellgrauem Untergrund kann Menschen mit Sehschwächen genauso an ihre Grenzen bringen wie z.B. Farbblinde je nach Ausprägung Schwierigkeiten mit roter Schrift in einem grünen Umfeld haben können. Hilfreich ist in diesen Fällen, wenn sich der Kontrast der Darstellung umschalten lässt.

Zurück zur Ablaufsteuerung und Tastaturbedienbarkeit: Diese ist nicht nur im beschriebenen Kontext wichtig, sondern auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Für jemanden, der eine Maus nicht bedienen kann, finden sich doch meist Lösungen zur Nutzung des Tastaturinterfaces eines Computers. Hierauf muss eine barrierefreie Internetseite vorbereitet sein.

Leichte Sprache macht Textinhalte leichter zugänglich

Es gibt eine dritte wichtige Anforderung: Internetseiten, die die sogenannte Leichte Sprache unterstützen, machen Menschen mit mentalen und kognitiven Einschränkungen den Zugang leichter. Dies bedeutet, dass die Inhalte der Seite in zwei umschaltbaren Versionen hinterlegt sind: Einmal in unserer gewohnten Umgangssprache und einmal in Texten aus kurzen Sätzen, vielen Erklärungen und ohne komplizierte (Fremd-)worte – um nur ein paar Anforderungen zu nennen.

Ein vierter Aspekt ist für die Mehrzahl der Internetseiten einfach zu erfüllen: Nur wenige setzen auf akustische Signale, eine visuelle Benutzersteuerung ist bei Weitem überwiegend. Eine gute Bedienbarkeit ist hier für Menschen mit Gehöreinschränkungen gegeben. Geht es jedoch um bewegtes Bild – Videos – muss man als Anbieter deutlich zulegen, will man diese Menschen nicht ausschließen: Zuschaltbare Untertitel sind Pflicht.

Barrierefreiheit im Internet: Darauf kommt es an

Eine Internetseite ist barrierefrei, wenn sich Einschränkungen beim Sehen, Hören, Bewegen oder beim Verarbeiten von Informationen nicht negativ auf ihre Nutzung auswirken. Passende Online-Agenturen sind darauf spezialisiert, diese doch sehr unterschiedlichen Anforderungen ästhetisch und funktional unter einen Hut zu bringen.

Staat und gemeinnützige Einrichtungen fördern die Realisierung von barrierefreien Internetseiten. Beratung, auch zu den Voraussetzungen, erhält man zum Beispiel durch Der Paritätische (www.der-paritaetische.de) oder Aktion Mensch (www.aktion-mensch.de).

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