Es kommt, wie so oft im Leben, auf Fingerspitzengefühl und Erfahrung an. Wenn man so will, sind diese beiden Fertigkeiten das „Lenkrad“ des Piloten. Dazu natürlich der Propangas-Brenner, mit dessen Hilfe es möglich ist die Luft im inneren des Ballons zu erhitzen – ist die Luft wärmer als die Umgebung, steigt der Ballon. Kühlt die Luft im Ballon ab, beginnt er zu sinken.
Dazu muss man zunächst wissen, dass der Wind in verschiedenen Höhen normalerweise unterschiedlich stark und aus verschiedenen Richtungen bläst. Fährt der Heißluftpilot zum Beispiel tief in Bodennähe, weht ein anderer Wind als weiter oben, zum Beispiel in 2000 Meter Höhe über Grund. Dieser Umstand ermöglicht es dem Piloten durch das Ändern der Fahrhöhe die Richtung des Ballons ändern.
Um eine Fahrtroute zu planen ist deshalb ein detailliertes Studium der Wetter- und Windmodelle erforderlich. Weiß der Pilot über die Windrichtungen in den verschiedenen Höhenlagen Bescheid, kann er dadurch die Route beeinflussen. So ist es in selten Fälle sogar möglich, den Ballon genau dort zu landen, wo er gestartet ist.
Wie sehr die Winde den Routenverlauf beim Ballonfahren beeinflussen, zeigt sich zum Beispiel auch bei den internationalen Winter-Ballonwochen in der Region Zell am See-Kaprun (Balloonalps), wo sich Profis jedes Jahr im Februar bei Wettfahrten messen. Etwa geht es darum in einem bestimmten Radius zu laden, oder – wenn der Wind es zulässt – sogar eine Alpenüberquerung von Österreich nach Italien zu absolvieren.
In Zell am See-Kaprun werden auch Passagierfahrten im Heißluftballon angeboten. Auch hier entscheidet in letzter Instanz der Wind, wohin die Reise geht. Mit Start in der Region Zell am See-Kaprun (Salzburger Land) geht es dann, je nach Windrichtung und -geschwindigkeit, meist in Richtung Tirol oder Königsee. Bei gutem Westwind bis ins Ennstal oder – bei Nordföhnlagen –sogar bis zur Adria.