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Wie unterscheidet sich die gesetzliche von der privaten Krankenversicherung?

In Deutschland herrscht die sogenannte Pflichtversicherung: Jeder Bundesbürger muss bei einer gesetzlichen oder privaten Krankenkasse versichert sein. Niemand würde das hinterfragen, denn jeder muss früher oder später zum Arzt gehen. Doch welche Leistungen übernehmen die Kassen und was kosten sie wirklich?

Die Aufgabe der Krankenversicherung liegt hauptsächlich darin, die medizinische Versorgung in Deutschland zu garantieren und die Kosten dafür zu übernehmen. In einigen Fällen tut sie dies zwar nur anteilig, die meisten Behandlungen aber werden vollständig von der Kasse getragen. Wer in einem Angestelltenverhältnis arbeitet, der wird über seinen Arbeitgeber krankenversichert. Dann erfolgt der monatliche Versicherungsbeitrag über die Sozialabgaben des Bruttolohnes. 

Zu unterscheiden sind aber noch die privaten Krankenversicherungen von den gesetzlichen. In Sachen Leistung und Kosten unterscheiden sich diese beiden stark voneinander. Eine private Krankenversicherung ist zwar viel teurer, der Leistungsumfang aber auch um einiges höher und vielfältiger. Je nach Lebensabschnitt hat man die Wahl zwischen verschiedenen Modulen. Beispielsweise haben Familien die Möglichkeit, sich mit einer Familienversicherung abzusichern. So benötigt nicht jedes Familienmitglied eine eigene Versicherung, alle sind in einer zusammengefasst. Auch für Studenten, Rentner, Beamte oder Minijobber können individuelle Module zusammengestellt werden. Natürlich sind auch Arbeitslose, Selbstständige und Beamten krankenversichert. Selbstständige müssen sich allerdings persönlich um einen Versicherungsschutz kümmern, der wie bei einem Angestelltenverhältnis, anhand des Einkommens berechnet wird. 

Wie viel muss ich monatlich an die Kasse zahlen?

In den meisten Fällen sind Menschen gesetzlich versichert. Die monatlichen Beiträge werden vom Lohn abgezogen, sofern der Versicherte sich in einem Angestelltenverhältnis befindet. Auch die Höhe errechnet sich anhand seines Verdienstes. Der aktuelle Beitragssatz beträgt etwa 14,6 Prozent des Einkommens. Da diese Summe nicht ausreicht, wird oft ein Zusatzbeitrag fällig, so dass der Arbeitgeber einen Beitragssatz von zusätzlichen 7,3 Prozent zahlen muss. Es ist nicht möglich, auf die gesetzliche Krankenversicherung zu verzichten, sofern man sich nicht privat versichern lässt. Die Leistungen der Krankenkassen sind gesetzlich vorgeschrieben, sodass jede Krankenversicherung ein gewisses Leistungsspektrum anbieten muss. In einigen Fällen bieten die gesetzlichen Versicherungen auch Zusatzleistungen oder Wahltarife an, sodass der Versicherte auch im gesetzlichen Bereich mehr Leistung erhält. Beispielsweise ist dies sinnvoll, wenn es sich um ein Zahnzusatzversicherung handelt oder aber eine Pflegeversicherung für das Alter.

Bei der privaten Krankenversicherung liegt es unter anderem bei der Versicherung, ob sie die antragsstellende Person aufnehmen möchte oder nicht. So muss man bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um überhaupt eine private Krankenversicherung zu bekommen. Freiberufler, Studenten und Beamte können sich bei einer privaten Versicherung melden, Angestellte nur dann, wenn sie ein bestimmtes Jahreseinkommen aufweisen. Hier geht es oft um ein erweitertes Leistungsspektrum mit optimal angepassten Leistungen. So wird beispielsweise eine teure Wurzelbehandlung beim Zahnarzt inklusive Krone und Nachversorgung übernommen oder die benötigte Brille ist im Leistungsumfang enthalten. 

Leider werden in vielen Praxen die Privatversicherten bevorzugt behandelt, immerhin verdienen auch die Ärzte an diesen Patienten mehr. Aus diesem Grund kann man auch von einer Zwei-Klassen-Medizin sprechen, was immer wieder gerne die Politiker diskutieren. Je nachdem, welche Leistungen und Zusatzkriterien der Versicherte erfüllt haben möchte, wird die Höhe des monatlichen Beitrages berechnet. Daher kann es sein, dass Menschen mit gewissen Vorerkrankungen und Problemen, einen höheren Beitrag zahlen müssen, als junge und gesunde Personen. Ob sich eine private Krankenversicherung gegenüber einer gesetzlichen Versicherung lohnt, müssen die Patienten selbst entscheiden, sofern sie für eine solche Versicherung in Frage kommen. Viele Arbeitslose sind verunsichert, wenn es um die fortlaufend fälligen Beiträge bei der Krankenversicherung geht. Doch keine Sorge, auch hier werden die Kosten vom zuständigen Arbeitsamt übernommen. Tritt für den Arbeitslosen jedoch eine Sperre ein, so ist er für diese Zeit nicht versichert und muss die anfallenden Beiträge selbst leisten. 

Für welche Krankenkasse sollte ich mich entscheiden? 

Innerhalb Deutschlands kann sich der Patient zwischen vielen verschiedenen Krankenkassen entscheiden. Die gängigsten dürften den meisten bekannt sein. So ist beispielsweise die AOK oder die BKK eine bekannte Kasse. Patienten sollten sich bei den jeweiligen Kassen über das Leistungsspektrum beraten lassen und ihre Möglichkeiten in den Versicherungsmodellen kennen. Auch die Auswahl an Zusatzversicherungen und dessen Preise sollten klar sein. Patienten wollen wissen, welche Versicherungen im Vergleich die günstigsten und leistungsstärksten sind.

Daher testen Institute wie Stiftung Warentest / Finanztest oder Zeitschriften regelmäßig die Leistungen der Krankenkassen und -versicherungen – egal ob privat oder gesetzlich. Sie vergleichen für ihre Leser die Angebote und erstellen Tabellen, Vergleichslisten und Übersichten. Teilweise zum Ärger der Versicherungen, denn so müssen sich diese anpassen, um im Wettbewerb zu bleiben. Wer als Krankenkasse bestehen will, der muss auf Ehrlichkeit und Transparenz setzen und sich vor allem gelungene Versicherungsmodelle einfallen lassen. 

Die Krankenversicherung für Tiere

Die wenigsten Menschen wissen, dass mittlerweile auch Tiere über die normale Tierhaftpflichtversicherung versichert werden können. So gibt es beispielsweise die OP-Versicherung für Pferde und Hunde oder die Versicherung für tierärztliche Behandlungen. Beispielsweise kann die Versicherung im Falle einer Beitragszahlung die Kosten für die Unterbringung in einer Klinik übernehmen oder für die Vollnarkose und Operation bezahlen. 

Alles in allem ist die Krankenversicherung für jeden eine sinnvolle Sache und jeder benötigt sie, manche sogar monatlich. Vor allem Frauen, die regelmäßig während einer Schwangerschaft zum Arzt müssen, sollten nicht auf eine gute Versicherung verzichten. Unfälle passieren immer, sodass teure Krankenhausaufenthalte notwendig werden.
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