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Wo kommen eigentlich die Emojis her?

Foto: Envato / baffos

Wo kommen eigentlich die Emojis her?

Rund 80 Prozent der weltweit etwa fünf Milliarden Smartphone-Nutzer verwenden Emojis. Kein Wunder, dass seit 10 Jahren am 17. Juli der Welt-Emoji-Tag begangen wird. Der Klassiker, das lachende Smiley, wird häufiger verwendet als die Zahl Fünf oder der Bindestrich. Heutzutage stehen für die digitale Kommunikation mehr als 3600 Emojis zur Auswahl. Doch wer hat die heutigen digitalen Emojis erfunden?

Emojis sind eine japanische Erfindung

Begibt man sich auf die Spurensuche der Emojis, landet man in Japan, genauer beim Designer Shigetaka Kurita. Er sollte 1999 für den japanischen Mobilfunkanbieter NTT Docomo eine Vielzahl von Piktogrammen gestalten, die alle möglichen Aspekte des Alltags abbilden sollten. Zudem waren die technischen Möglichkeiten beschränkt, pro Symbol standen ihm nur 12 mal 12 Pixel zur Verfügung. Doch Kurita gelang das Kunststück: Innerhalb von fünf Wochen entwarf er 176 Symbole, darunter für Sternzeichen, Wetterphänomene und Emotionen.

Zunächst verbreiteten sich die von Manga-Comics inspirierten Symbole nur in Fernost. Erst als sie 2011 auf iPhones von Apple, 2013 auf dem Smartphone-Betriebssystem Android von Google sowie im Unicode (dem internationalen Standard für Schriftzeichen) verwendet werden, ist der Siegeszug der Emojis nicht mehr zu stoppen. Das Wort Emoji ist übrigens ein Neologismus und setzt sich aus mehreren japanischen Begriffen zusammen. Am Anfang steht das japanische Wort für Bild (絵, ausgesprochen e). Danach folgen das Wort für Begriff (文, ausgesprochen mon) und das Wort für Buchstabe (字, ausgesprochen ji). Die originale Kollektion der 176 Piktogramme von Shigetaka Kurita sind im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) ausgestellt.

Vom Smiley zum Emoji

Zwar kann man Shigetaka Kurita als Erfinder der Emojis bezeichen, jedoch lassen sich deren Spuren eigentlich noch viel weiter zurückverfolgen. Betrachtet man die klassischen Smileys als Vorfahren der heutigen Emojis, muss man sogar zurück bis zum 19. September 1982 gehen. Damals rätselte der an der Carnegie Mellon University tätige Informatikprofessor Scott Fahlman mit seinen Kollegen, wie man im frühen Internet eine witzige Bemerkung schreiben konnte, ohne dass diese falsch verstanden wird.

Die Vorschläge waren dabei mitunter kurios. So plädierte ein Kollege von Scott Fahlman dafür, nicht ernst-gemeinte Posts mit einem „&“ zu versehen. Er begründete es damit, dass das Zeichen doch aussieht wie ein dicker Mann, der sich vor Lachen auf dem Boden wälzt.

Letztendlich schlug Fahlman seinen Kollegen folgende Sequenz als Witz-Symbol vor: „:-)“. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, lieferte er gleich die passende Lesemethode: Bitte seitwärts lesen. Für traurige Anlässe empfahl er die Zeichenkette „:-(„. Mit diesen beiden simplen Zeichenketten traf Scott Fahlman ins Schwarze. Dabei war die Idee nicht neu.

Abraham Lincoln und das geheimnisvolle Emoji

Schon viel früher lässt sich ein Smiley finden – 1862 in der New York Times. In einer Rede von Präsident Abraham Lincoln druckte die Zeitung „applause and laughter ;)“ als Reaktion des Publikums ab. Ein Tippfehler? Experten schließen einen solchen jedoch aus. Damals wurden Zeitungstexte aus einzelnen Matrizen gesetzt. Da ist ein Flüchtigkeitsfehler schwer möglich. Historiker untersuchten daraufhin, wie in der Mitte des 19. Jahrhunderts Semikolon und Freizeichen verwendet wurden. Ein übereinstimmendes Urteil, ob es sich im Lincoln-Text wirklich um ein Zwinkern handelt, konnte nicht festgestellt werden.

Das 4000 Jahre alte Emoji

2017 fanden italienische Forscher bei Ausgrabungen im türkischen Karkamis nahe der syrischen Grenze einen fast 4000 Jahre alten Tonkrug aus der Hethiter-Zeit. Darauf waren zwei Augen und ein gebogener Mund zu sehen. Wie der leitende Archäologe Nicolò Marchetti anmerkte, war das Gefäß für ein süßes Fruchtgetränk bestimmt. Es gilt heute, als das älteste bekannte Emoji.

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