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Wozu dienen Fluoride in Zahnpasta und wann können sie schädlich sein?

Foto: Envato / YuriArcursPeopleimages

Wozu dienen Fluoride in Zahnpasta und wann können sie schädlich sein?

Das Thema Fluorid in Zahnpasta wird immer wieder diskutiert und viele sind verunsichert. Ist Fluorid wichtig und wenn ja, warum? Gibt es Situationen, in denen man besser darauf verzichten sollte?

Was ist Fluorid und warum ist es in der Zahnpasta?

Fluorid ist ein Mineral, das die Zahnmedizin seit vielen Jahrzehnten zur Prävention vor Karies nutzt. Es stärkt den Zahnschmelz und macht ihn widerstandsfähiger gegen Säuren. Diese entstehen durch Bakterien im Mund, aber auch durch säurehaltige Nahrung, die wir zu uns nehmen. Solche Säuren greifen den Zahnschmelz an und führen so langfristig zu Karies, der häufigsten Zahnerkrankung weltweit. So ist es kein Wunder, dass die meisten Zahnpasten Fluorid enthalten. Aber ist das immer sinnvoll?

Die Aufgabe von Fluorid in der Zahnpasta besteht darin, Karies vorzubeugen. Es hilft dabei, durch Säure verlorene Mineralien wieder im Zahnschmelz einzulagern. Zahnärzte sagen hierzu Remineralisierung, ein Prozess, der die Zähne stärken soll. Im Durchschnitt enthält eine Zahnpasta zwischen 1000 und 1500 ppm (parts per Million) Fluorid. Diese Menge gilt für Erwachsene als sicher.

Dürfen Kinder bereits mit Fluorid die Zähne putzen?

Bei Kindern ist der Zahnschmelz noch nicht so widerstandsfähig wie bei Erwachsenen, weshalb Fluorid zum Schutz vor Karies sinnvoll ist. Dennoch ist der Einsatz von Fluorid im Kindesalter umstritten. Das liegt daran, dass Kinder ihre Zahnpasta beim Zähneputzen oft verschlucken, was nicht immer verhindert werden kann. Sicherheit bietet nur eine Kinderzahnpasta ohne Fluorid, die selbst beim Verschlucken keine weiteren Probleme bereitet. Ist das Kind bereits verständig genug und weiß, dass es die Zähne putzen, die Paste aber nicht verschlucken darf, ist Zahnpasta mit einem Fluoridgehalt von rund 500 ppm empfehlenswert. Erst ab einem Alter von sechs Jahren ist Zahnpasta geeignet, die auch Erwachsene nutzen.

Wann wird Fluorid in der Zahnpasta schädlich?

Es gibt einige Vorteile und Nachteile von Fluorid in Zahnpasta. Ein großes Problem ist die potenzielle Überdosierung. In der richtigen Menge genutzt gilt das Mineral als sicher. Wenn es aber z. B. durch die zusätzliche Einnahme von Fluoridtabletten zu einer Überdosierung kommt, kann das zu einer sogenannten Fluorose führen. Das passiert besonders häufig bei Kindern, wenn sie ihre Zahnpasta verschlucken. Fluorose geht mit Streifen und weißen Flecken auf den Zähnen einher.

Nicht nur Zahnpasta ist eine Fluoridquelle, auch in vielen Salzsorten in Deutschland und sogar im Leitungswasser ist Fluor enthalten. Es ist sinnvoll, die Gesamtaufnahme im Auge zu halten und gegebenenfalls mit dem Zahnarzt über die Notwendigkeit einer fluoridhaltigen Zahncreme zu sprechen. Es hilft übrigens auch, die Ernährung zu überdenken und Lebensmittel mit hohem Säure- oder Zuckergehalt zu meiden.

Schützen Zahncremes ohne Fluorid genauso gut?

Geht es um die Kariesprävention, sind Zahncremes mit Flourid den Sorten ohne das Mineral unterlegen. Viele Hersteller setzen als Alternative auf Wirkstoffe wie Hydroxylapatit oder den Zuckerersatzstoff Xylitol. Beiden wird ein positiver Effekt auf die Zahngesundheit nachgesagt.

Als wirksam zeigen sich mittlerweile auch Zahncremes aus natürlichen Inhaltsstoffen, die ohne Fluorid produziert werden. Sie enthalten Stoffe wie Xanthan und natürliche Bestandteile wie antiviralen Salbei, Echinacea oder auch Aloe. Ob eine solche Zahnpasta geeignet ist, hängt letztlich von unseren Bedürfnissen ab. Gerade für Kinder kann es aber sicherer sein, zuerst auf Fluorid zu verzichten. Erst wenn sich das Verschlucken sicher vermeiden lässt, ist ein Wechsel sinnvoll.

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